Knorpelschäden und Arthrose im Knie führen die Liste der Ursachen für das Karriereaus professioneller Fußballer an. Ein Grund: die häufigen Richtungswechsel auf dem Platz, die das Verletzungsrisiko in den Knien erhöhen. Auch beim Skifahren geht es schnell von rechts nach links, sowie abrupte Stopps sind kniebelastend. Bei Hobbysportlern führen stark beanspruchte Gelenke ebenfalls zu Problemen. Abhilfe schafft eine gute Gelenkhygiene. Sie beugt dem vorzeitigen Gelenkverschleiß vor und unterstützt dadurch langfristig Ihre Gelenkfunktion.
Fußball und Skifahren belasten die Gelenke stark
Eine gute Gelenkhygiene verhindert, dass Ihre Gelenke unter starker Beanspruchung frühzeitig versagen. Als bewegliche Verbindungsstellen zwischen den Knochen stellen sie die Stabilität und Beweglichkeit Ihres Körpers sicher. Schmerzen entstehen in den Gelenken, wenn Sie diese falsch oder über lange Zeit übermäßig belasten. Gelenkprobleme im Knie treten infolge von Kniefehlstellungen auf. Ebenso führt Übergewicht dazu, dass Betroffene über Gelenkbeschwerden klagen. Doch auch bei Menschen, die regelmäßig Sport treiben, kommen Gelenkschmerzen vor. Bei Fußballern machen sie sich häufig im Sprung- und Kniegelenk bemerkbar. Bei Skifahrern sind die Knie sogar Spitzenreiter unter den verletzten Körperteilen.
Fußball – eine Gefahr für die Gelenke?
Gelenkschmerzen beim Fußball entstehen durch plötzliche Drehbewegungen beim Sprinten oder durch schnelles Abbremsen. Diese Bewegungen führen zu einem stark belasteten und dadurch gequetschten Meniskus.
Insbesondere durch eine Druck-Drehbewegung kann der Knorpel einreißen. Das geschieht meist auf der Außenseite des Kniegelenks, das Sie bei dieser rotierenden Bewegung stärker belasten.
Eine Drehbewegung, bei der Sie gleichzeitig Druck auf Ihre Kniegelenke ausüben, kommt bei einer Landung nach einem Sprung vor. Wechseln Sie noch im Aufkommen die Laufrichtung, droht der Knorpelriss. Diesen bemerken Sie nicht sofort. Denn der Knorpel besitzt keine Schmerzfasern – im Gegensatz zu den Knochen.
Wirkt Druck auf den nach dem Meniskusriss knorpellosen Knochen, entstehen Belastungsschmerzen.
Ebenso sind beim Fußball plötzliche Streckbewegungen des Beins eine mögliche Ursache für Schmerzen im Kniegelenk. Treten Sie schnell nach dem Ball, kann der Rand des Meniskus zwischen die Gelenkkörper im Knie geraten. Sie drücken ihn zusammen, sodass er reißt.
Ein solches Szenario droht hauptsächlich am Innenmeniskus. Durch seine fixe Verbindung mit dem Seitenband des Kniegelenks ist er weniger flexibel als der Außenmeniskus.
Wie das Sprunggelenk beim Fußball leidet
Neben den Kniegelenken können Druck- und Stoßbelastungen die Sprunggelenke von Fußballern in Mitleidenschaft ziehen. Ein verstauchtes Sprunggelenk droht, wenn Sie die Außenbänder des Knöchels stark überdehnen.
Eine übermäßige Belastung der Syndesmose löst ebenfalls Schmerzen im Sprunggelenk aus. Die Syndesmose besteht aus Bindegewebe. Daher ist sie ein „unechtes“ Gelenk. Dennoch führt eine Verletzung zu massiven Bewegungseinschränkungen.
Eine Syndesmose liegt im unteren Sprunggelenk. Sie stabilisiert die Sprunggelenkgabel. Beeinträchtigt eine Druck- oder Stoßverletzung diese Funktion, droht eine langfristige Instabilität des gesamten Sprunggelenks.
Wann Knieverletzungen beim Skifahren drohen
Obwohl es sich selten so anfühlt, wirken beim Skifahren starke Druckkräfte auf die Knie ein. Sie belasten insbesondere die Weichteile – Knorpel und Bänder.
Wer auf Skiern steht, beansprucht die Kniegelenke permanent. Sie übernehmen den Ausgleich von:
- hoher Beschleunigung bei der Abfahrt,
- plötzlichen Richtungswechseln auf der Piste und
- Unebenheiten auf der Strecke.
Ein abrupter Stopp führt ebenfalls zu einer starken Kniebelastung. Das passiert, wenn Sie aufgrund hoher Geschwindigkeit versehentlich von der Piste abkommen.
Auf dem steinigen oder gefrorenen Untergrund bleiben die Skier in Sekundenschnelle stehen. Ein Vielfaches Ihres Körpergewichts wirkt auf die Knie ein, die die plötzliche Gewichtsverlagerung abfedern.
Diese „stoßdämpfende“ Funktion verdanken sie den Knorpeln. Zwischen deren Kollagenfasern befindet sich ein hoher Anteil an Wasser. Das Knorpelzentrum Wien erklärt, warum. Das gebundene Wasser macht die Knorpel elastischer und schützt sie vor einer starken Druckbelastung.
Allerdings funktioniert dieser Schutz nur bis zu einem gewissen Maß. Können Sie sich nicht auf den Skiern halten und stürzen, verdreht sich oft das Knie. Dieses Drehtrauma zieht den Knorpel stark in Mitleidenschaft. Er kann ein- oder beidseitig reißen.
Bedeutet Gelenkschonung den Verzicht auf Sport?
Fußball und Skifahren gehören zu den Sportarten mit einem erhöhten Risiko für Gelenkbeschwerden. Das bedeutet jedoch nicht, dass Sport grundsätzlich der Gelenkgesundheit schadet. Im Gegenteil: Bewegung gehört zu einer guten Gelenkhygiene.
Das belegt eine 2020 veröffentlichte Studie aus Chicago. Sie zeigt: Auch gelenkbelastende Sportarten bremsen das Risiko für Arthrose im Knie. Dafür sprechen mehrere Gründe:
- Regelmäßige Bewegung trainiert und stärkt die Muskulatur. Diese übernimmt eine Stützfunktion und entlastet dadurch den Knochenapparat.
- Bewegungsreize lösen Pumpkräfte in den Gelenken aus. Dadurch gelangen mehr Nährstoffe in das Knorpelgewebe. Die Faserstruktur im Knorpel verdichtet sich und nimmt an Stabilität zu.
Aerobic zählt zu den Sportarten, die zwar die Kniegelenke belasten, jedoch gleichzeitig vor Arthrose schützen können. 2015 belegte eine finnische Studie den positiven Effekt des Sports auf die Gelenkgesundheit.
Bevorzugen Sie eine gelenkschonende Bewegung im Alltag? Probieren Sie es mit folgenden Sportarten:
- Rücken- und Kraulschwimmen,
- Aqua-Jogging und Wassergymnastik,
- Training auf dem Crosstrainer,
- Yoga und Pilates sowie
- Wandern und Nordic Walking.
Auch Touren mit dem Rad unterstützen die Gesundheit der Knie- und Hüftgelenke. Das meiste Körpergewicht trägt der Sattel. Dadurch wirken beim Treten weder Druck noch eine Stoßbelastung auf die Kniegelenke ein.
Die Gelenke beim Skifahren schonen – so geht es
Knorpel.at gibt einen Einblick in die hohe Widerstandskraft der Knorpel im Knie. Auf der Website des Knorpelzentrums Wien erfahren Sie: Faserknorpel sind besonders robust. Sie befinden sich im Kniegelenk, sodass dieses der Druckbelastung beim Skifahren standhält. Zumindest dann, wenn Sie kontrolliert und unfallfrei fahren.
Verlieren Sie die Kontrolle über die Skier, drohen ruckartige Drehbewegungen der Knie. Diese sowie unerwartete Erschütterungen sind mögliche Auslöser für:
- Bänderdehnung oder -zerrung
- Riss von Kreuzband oder Meniskus
- Verrenkung des Kniegelenks oder der Kniescheibe
- Bruch der Kniescheibe
Gefürchtet unter Skifahrern ist auch die „unhappy triad“. Sie bezeichnet eine kombinierte Knieverletzung mit Dreifachriss. Dieser betrifft Kreuzband, mediales Innenband und Meniskus.
Um solchen Knieverletzungen beim Skifahren vorzubeugen, empfiehlt der österreichische Skiverband:
- das Aufwärmen der Muskeln und Gelenke vor der ersten Abfahrt,
- eine angepasste Geschwindigkeit auf der Piste und
- regelmäßige Pausen beim Skifahren.
Die Pausen zwischen den Abfahrten sollen Übermüdung und daraus resultierende Fehler verhindern. Ohne sie kommt es vor, dass bereits überanstrengte Skifahrer ihre Kräfte überschätzen. Sie muten ihrem Körper – insbesondere den Knien – unnötige Belastungen zu.
Regelmäßige Kontrollen beim Knorpelspezialisten als Teil der Gelenkhygiene
Auch beim Sport belastete Gelenke sollen ihrer Funktion langfristig reibungslos nachgehen. Damit das gelingt, vereinbaren Sie regelmäßig einen Untersuchungstermin bei einem österreichischen Gelenkspezialisten und Knorpelspezialisten. Dieser schaut sich den Zustand Ihrer Gelenke an.
- Er analysiert deren belastungsbedingte Probleme und klärt Sie über die Ursachen auf,
- gibt Ihnen Ernährungstipps, mit deren Hilfe Sie Ihre Knorpelgesundheit fördern,
- empfiehlt bei einem Knorpelschaden Behandlungsmethoden,
- schlägt Ihnen bei auftretenden Gelenkbeschwerden eine an Ihre Bedürfnisse angepasste Behandlung vor.
Ein regelmäßiger Check bietet eine Chance: Er kann Knorpel- und Gelenkprobleme frühzeitig aufdecken. Gehen Sie diese mit der richtigen Behandlung an, stärken Sie Ihr Knorpelgewebe und Ihre Gelenkgesundheit.
Knorpel und Gelenke schützen – welche Anwendungen helfen?
Konsultieren Sie auf der Suche nach einer gelenkschützenden Behandlung frühzeitig einen Spezialisten. Knorpel besitzen keine Blutgefäße. Stattdessen versorgt die Gelenkflüssigkeit sie mit den Nährstoffen, die sie brauchen. Um Ihre Knorpelsubstanz langfristig funktionsfähig zu halten, nehmen Sie Glukose, Eiweißbausteine sowie Hyaluronsäure zu sich. Dabei helfen Ihnen auf die Knorpelgesundheit abgestimmte Nahrungsergänzungsmittel.
Tipp: Ein Facharzt stellt bei Ihnen das Risiko für ein Gelenkproblem fest? Vergrößern Sie den Anteil mehrerer Mikronährstoffe auf Ihrem Speiseplan. Neben den Vitaminen C bis E brauchen Sie für Ihre Knorpelgesundheit Mangan. Gleiches gilt für Selen sowie Zink, Kalzium und Kupfer.
Hyaluronsäure-Therapie – darum eignet sie sich für beanspruchte Gelenke
Bei einem bereits bestehenden Knorpelschaden kommen Sie nicht weiter, wenn Sie nur Ihre Ernährung umstellen. Stattdessen braucht die Knorpelsubstanz eine Viskosupplementierung. Sinn der Behandlung: Der Knorpel bekommt die Hyaluronsäure, die dem Gelenk fehlt, von außen zugeführt.
Die Hyaluronsäure ist ein natürlicher Bestandteil der Gelenkflüssigkeit und spielt eine Rolle bei der Schmierung und Stoßdämpfung der Gelenke. Sie liegt in verschiedenen Präparationsformen vor, darunter reine Hyaluronsäure, moderne Kombinationspräparate sowie Doppelspritzen mit unterschiedlichen Hyaluronsäure-Formen.
Eine Injektion im Rahmen der Hyaluronsäure-Therapie mit Knorpelsubstanzen besteht aus zwei Teilen. Neben Hyaluronsäure erhalten Sie auch Chondroitin oder Kollagen, die die biomechanische Festigkeit des Gelenks fördern. Diese Substanzen gehören zu den natürlichen Bestandteilen des Knorpels und tragen zur Regeneration bei.
Die Kombination wird direkt in die Gelenkflüssigkeit injiziert, um den Knorpel zu stärken, die Gelenkmobilität zu verbessern und Schmerzen durch Knorpelschäden zu lindern.
Bei Knieknorpelschäden zählt die Behandlung mit Hyaluronsäure zu den regenerativen Therapien. Sie unterstützt die natürliche Heilung des Knorpels, ähnlich wie die Anwendung von plättchenreichem Plasma (PRP), das zusätzlich entzündungshemmend wirkt und den Knorpelstoffwechsel anregt.
Fazit: Gesunde Gelenke brauchen Aufmerksamkeit
Eine gute Gelenkhygiene schützt und stabilisiert die Gelenke langfristig. Zu den Schlüsselfaktoren gehört regelmäßige Bewegung. Dabei brauchen Sie nicht auf Sportarten zu verzichten, die die Gelenke etwas stärker belasten. Suchen Sie zudem regelmäßig einen Knorpelspezialisten auf, um Ihre Knorpelgesundheit im Auge zu behalten. Das gilt insbesondere, wenn Sie bereits unter einem Gelenkschaden leiden.