Es gibt inzwischen eine Reihe von Spitzensportlern, die auf vegane Ernährung setzen, darunter Formel-1-Weltmeister Hamilton, Tennisprofi Djokovic und Österreich’s schnellster Mittelstrecken-Läufer Andreas Vojta. Vegane Ernährung verbessert die Blutwerte, sorgt für weniger Entzündungen und hält das Gewicht im Zaum. Wirklich gesund ist die rein pflanzliche Ernährung im Leistungssport aber nur, wenn bestimmte Regeln eingehalten werden.
Einfacher geht es mit Fleischersatz
Leichter fällt die Umstellung auf die vegane Ernährung mit Fleischersatzprodukten. So kann man weiter seine Lieblingsgerichte auf den Tisch bringen, nur eben nicht mit Fleisch, sondern mit Fleischersatz. Das Gefühl, dass etwas Wesentliches fehlt, entfällt. Man kann viele neue Rezepte ausprobieren und die Vielseitigkeit der vegetarischen oder veganen Küche mit all ihren Aromen kennenlernen. Am Anfang sollten die Gerichte einfach sein und der Fleischkonsum nach und nach durch Ersatzprodukte verringert werden. Alle wichtigen Nährstoffe, hauptsächlich Proteine, Eisen und Ballaststoffe sind in hochwertigen Fleischersatzprodukten enthalten. Darauf sollte man beim Kauf achten. Der Fleischersatz wird wie gewohnt zubereitet und erfordert keine weiteren Umstellungen.
Dem Nährstoffmangel begegnen
Der mögliche Nährstoffmangel ist der Hauptkritikpunkt bei rein pflanzlicher Ernährung. Man braucht ein umfangreiches Wissen über Lebensmittel, ihre Vitamine, Mineral- und Ballaststoffe sowie Spurenelemente, um Mangelerscheinungen zu vermeiden. Wie Studien gezeigt haben, sind Veganer zwar besser mit den Vitaminen A, C und Folsäure versorgt, es fehlt ihnen aber meist Eisen, Kalzium und einige wichtige Fettsäuren. Unter anderem kommt zum Beispiel Vitamin B12 so gut wie gar nicht in Pflanzen vor. Es muss in Form von Nahrungsergänzungsmitteln zugeführt werden. Ein Vitamin B12-Mangel macht sich unter anderem durch Schmerzen in den Beinen bemerkbar. Das ist natürlich gerade für Leistungssportler extrem schlecht.
Anzeichen für Nährstoffmangel
Nicht nur Leistungssportler, sondern generell alle Sportler müssen also bei vegetarischer und veganer Ernährung auf eine ausreichende Zufuhr aller wichtigen Nährstoffe achten. Dabei gilt es insbesondere den Bedarf an Vitamin B12, Vitamin D, Omega-3-Fettsäuren, Eisen, Zink und Kalzium zu decken. Darüber hinaus empfehlen Experten den täglichen Nährstoffbedarf durch zwei Drittel Kohlenhydrate, ein Drittel Eiweiß und ein Drittel Fett zu decken. Anzeichen für einen Nährstoffmangel sind Müdigkeit und starke Gewichtsschwankungen.
Warum leben Sportler vegan?
Angesichts einer möglichen Mangelernährung fragt man sich schon, warum Sportler auf eine fleischlose Ernährung umstellen sollten. Abgesehen von Tierwohl und Umweltschutz hat die vegane Ernährung durchaus Vorteile für die Gesundheit. Die Leistungsfähigkeit wird nicht beeinträchtigt, wie der schnellste Mittelstreckenläufer Österreichs, Andreas Vojta eindrucksvoll belegt. Er lebt vegan, eben weil ihm Tierwohl und Umwelt am Herzen liegen, wie er in einem Interview erklärte. Die gesundheitlichen Aspekte spielten für ihn eine eher untergeordnete Rolle. Andere Sportler wie der Fußballer Richard Strebinger oder auch Mario Götze dagegen wissen auch von einem Anstieg der Leistungskurve zu berichten. Sie sind davon überzeugt, dass die vegane Ernährung ihren Teil dazu beigetragen hat. Einige Sportler greifen hin und wieder noch zu ausgewählten Fleischprodukten. Sie werden deshalb als Flexitarier bezeichnet. Diese Ernährungsform liegt voll im Trend der Zeit. Immer mehr Menschen essen weniger Fleisch und wenn, dann nur von bester Qualität. Dazu hat nicht zuletzt der Boom der stetig besser werdenden Fleischersatzprodukte beigetragen. Auch in Österreich steigt die Lust auf Veggie-Burger, vegane Schnitzel und Wurstwaren. Die Auswahl in den Supermärkten wächst weiter.