Infomation für das Jahr 2018 – Wienathlon wurde abgesagt
Aufgrund erhöhter behördlicher Auflagen und Mehrkosten wurde der Wienathlon für das Jahr 2018 Seitens Veranstalter abgesagt. Eine Stellungnahme dazu gibt es. Der Veranstalter hofft künftig den Wienathlon fortsetzen zu können.
Ein Trend, der sich in den letzten Jahren immer mehr in der Laufsport-Szene etabliert hat, sind Trail- und Hindernisläufe. Damit hat es der Laufsport geschafft, eine weitere große Zielgruppe an sportbegeisterten Menschen in Österreich anzusprechen. Speziell in Wien haben sich zwei Hindernisläufe einen Namen gemacht, welche ich im Jahr 2016 persönlich unter die Lupe genommen habe:
- Xcross Run am 4.Juni 2016
- Wienathlon am 10.Juni 2016
Diese beiden Hindernisläufe kann man Aufgrund der gleichen Distanz (5 km) und Zielgruppe relativ einfach miteinander vergleichen. Jedoch haben sich für mich doch zahlreiche Unterschiede offenbart, welche ich hier kurz zusammenfasse.
Erd-, Stein- und Schotterpiste oder doch lieber Asphalt?
Wesentlich unterschieden haben sich die beiden Läufe durch den Untergrund. Der Xcross Run erinnert mich an eine Steppen- oder Wüstenregion, mit vielen Steinen, Erde, Staub und Spurrinnen entlang der gesamten Strecke. Der Wienathlon hingegen wurde auf Asphalt im malerischen Ambiente des Kurpark Oberlaa gelaufen. Für mich „persönlich“ hatte diesbezüglich der Kurpark Oberlaa einen größeren Reiz, da bei weniger Gefahr von „Umknicken“ ein schnelles Tempo gelaufen werden konnte. Diesbezüglich birgt der Xcross Run sicherlich mehr Gefahrenpotenzial. Für reine Trail-Fans ist der Xcross Run aber definitiv der spannendere Lauf.
Hindernisse unter die Lupe genommen
Das Spannende an Hindernisläufen ist der gewisse Reiz des Unerwarteten. Es geht nicht nur rein um die Laufleistung, sondern vielmehr auch um Geschick und allgemeiner Fitness. Auch nicht so begnadete LäuferInnen haben die Chance, durch geschickte Hindernisbewältigung gute Platzierungen zu erreichen. Jedenfalls muss man sich seine Kraft von Beginn an gut einteilen. Beide Veranstaltungen haben zahlreiche Hindernisse entlang der 5km langen Strecke aufgestellt. Für meinen Geschmack hat der Veranstalter des Wienathlon wirklich Großartiges geleistet und 23 tolle Hindernisse bereitgestellt. Jedes Hindernis steht dabei für einen Wiener Gemeindebezirk. Besonders hervorzuheben sind die 3 Dr Richard Autobusse, durch welche wir hindurchlaufen mussten. Das Überwinden der Luftburg hatte für mich einen riesengroßen Funfaktor. Mit vollem Tempo konnte ich mich auf das gefederte Hindernis stürzen. Nicht jeden Tag hat man dazu die Gelegenheit über Motorhauben von Autos zu springen. Auch diesen Punkt kann ich von meiner toDo-Liste der „coolen“ Dinge in meinem Leben streichen. Letztendlich kann ich behaupten, dass sich der Wienathlon durch seine besondere Kreativität und Einzigartigkeit mit einem Alleinstellungsmerkmal unter den Hindernisläufen hervortut.
Der Xcross Run unterscheidet sich in diesem Zusammenhang weniger von anderen mir bekannten Hindernisläufen. Die Hindernisse bestehen aus einfachen Mitteln wie zum Beispiel aus Strohballen, Paletten, Containern, Kletter-, Wasser- und Gatschpassagen, sowie einem Hügel welchen wir bezwingen mussten um in mäßigem Tempo in einen Gatschteich hinunter zu rutschen. Die Wasser-Hindernisse waren mir an diesem heißen Samstag sehr recht, wobei mich die lange Wasserpassage doch kurzfristig an meine Leistungsgrenze brachte. Absolut willkommen war mir die „Waschstraße“, welche für eine tolle Erfrischung und neue Kraft für den letzten Kilometer des Xcross Run gab.
Die Location der Wiener Hindernisläufe im Vergleich
Der Xcross Run hat direkt an der U2-Station Seestadt stadtgefunden. Die Location war mit der U-Bahn somit sehr bequem zu erreichen. Das Ambiente an sich erinnerte teilweise an einen Wild-West-Streifen. Dafür gab es jede Menge Erfrischung auf der Strecke und im nahe gelegenen Badeteich, welchen wir nach dem Run gerne nutzten.
Die Location des Wienathlon ist etwas Besonderes. Der Kurpark Oberlaa verzaubert seit vielen Jahren seine Besucher mit Kunstwerken, malerischen Landschaften und liebevollen Details. Genau diesen Ansprüchen wurde auch der Wienathlon gerecht. Alleine die Idee, die 23 Wiener Gemeindebezirke in die Gestaltung des Events miteinzubeziehen, stößt auf große Sympathie. Insgesamt mussten mehr als 90 Höhenmeter von den TeilnehmerInnen zurückgelegt werden. Keine leichte Aufgabe, selbst für sportliche „Wienathlonis“.
Organisation, Ambiente und Ablauf der Events
Bei beiden Events konnte man erkennen, dass es sich um erfahrene Veranstalter handelt. Die Organisation und der Ablauf hat von außen betrachtet für mich gut funktioniert. Die jeweiligen Startblöcke wurden in strukturierter Form ins Rennen geschickt. Bei den Hindernissen kam es somit zu keinen Wartezeiten. Beim Xcross Run hatte ich allerdings nach dem Zieleinlauf nichts zu trinken. Erst einige Zeit später sah ich die „versteckte“ Verpflegestelle. Diese war nicht weit entfernt, aber man konnte diese vom Ziel aus nicht sehen. Beim Wienathlon hingegen waren Getränke und Essen gut sichtbar gleich nach dem Ziel verfügbar.
Das gastronomische Angebot ist bei beiden Events gleichermaßen positiv zu bewerten. Bei der Trinkwasserversorgung, sowie WC-Anlagen hat der Wienathlon eindeutig die Nase vorne. Die gut ausgebaute Infrastruktur des Kurparks ist meiner Meinung nach perfekt für eine Laufveranstaltung dieser Art. In Bezug auf das Preis-Leistungsverhältnis gewinnt der günstigere Xcross Run, wobei ich den höheren Preis des Wienathlon durch die tollen, teilweise aufwendigen Hindernisse nachvollziehen kann. Meiner Einschätzung nach richtet sich der Xcross Run von seinem Style her an junge und etwas verrückte Menschen, die sich gerne schmutzig in Szene setzen wollen. Der Wienathlon hingegen wirkt etwas kultivierter, familien- und kindertauglich. Beide Events können aus sportlicher Sicht Anfänger und Profis an ihre Grenzen bringen. Im Prinzip ist es Geschmackssache, bei welchem Event man seine sportliche Geschicklichkeit auf die Probe stellen will. Wichtig ist, dass es Spaß macht und sich möglichst niemand verletzt. Dafür sind auch die Veranstalter gefordert, mögliche Gefahrenpotenziale auf ein Minimum zu reduzieren.
Fazit: Ich kann allen Teilnehmern nur empfehlen sich gut auf den Bewerb vorzubereiten, sich mit der Art der Hindernisse im Vorfeld vertraut zu machen, bei Möglichkeit die Strecke abzulaufen und an ähnlichen Hindernissen zu üben. Der Wienathlon im Jahr 2016 hat diese Möglichkeit im Rahmen eines Trainings mit Conny Köpper und wiener-sport.at allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern angeboten.
keep on running, Markus