Die Stadt Wien ist auch für ihre reichhaltige Laufsport-Kultur bekannt. Es gibt zahlreiche Laufvereine und Lauftreffs, um mit sportlich Gleichgesinnten gemeinsam Lauftraining in Wien praktizieren zu können. Ein sehr beliebter Treffpunkt für gesellige Lauftreffs ist die Prater Hauptallee. Hier finden auch zahlreiche Laufevents statt. In diesem Artikel wird auch das Thema Lauftechnik Training und grundlegende Gedanken dazu behandelt.
Grundsätzliches über das Lauftraining in Wien
Im Prinzip gibt es in Wien aber noch viele andere Laufstrecken für jeden Geschmack. Wer es abenteuerlich mag, der kann zum Beispiel beim Vienna Trailrun teilnehmen und den Cobenzl bezwingen. Oder aber auch die Donauinsel bietet hervorragendes Terrain für ein flaches und langes Grundlagenausdauertraining. Hier findet übrigens seit dem Jahr 2023 der berühmte Wien Energie Business Run statt. Und auch ein Teil des legendären Wings for Life World Run führt über die Wiener Donauinsel. Zudem gibt es viele weitere Orte für ungestörtes Lauftraining in Wien.
Lauftraining mit einem Lauftreff
Wer in Wien nach gesellschaftlichem Anschluss beim Lauftraining sucht, der ist möglicherweise beim WEMOVE RUNNINGSTORE genau richtig. Hier werden jeden Sonntag (WIEN MITTE – The Mall) und jeden Mittwoch (Donauzentrum) gemeinsame kostenfreie Lauftreffs angeboten.
Sonntag:
Mittwoch:
Lauftraining mit Lauftechnik Seminar in Wien
Ein großes Thema für viele Läufer:innen ist die richtige Lauftechnik. Auch dafür ist in der Donaumetropole gesorgt. Es gibt einige Spezialist:innen in Wien, die beim Erlernen der richtigen Lauftechnik helfen können. Zum Beispiel bietet Runtasia Lauftechnik Seminare in Wien an. Diese finden auf der Prater Hauptallee statt. Treffpunkt ist die berühmte Sportler Oase, beim großen Parkplatz auf Höhe des Ernst Happel Stadions (in der Mitte der Prater Hauptallee bei Kilometer 2, Meierei-Straße).
Ein Lauftechnik Training für Anfänger und Fortgeschrittene bietet auch die Laufschule Wien an. Eine weitere Spezialistin auf diesem Gebiet ist die vielfache Staatsmeisterin Elisabeth Niedereder, die individuelles Lauftechniktraining in Wien anbietet. Speziell für Damen gibt es das Lauftraining des Frauenlaufes, wo Frauen unter sich sein können. Es gibt aber auch zahlreiche Lauftreffs, wo man einfach nur in geselliger Runde läuft.
Doch Vorsicht bei der Anpassung der Lauftechnik
Die Lauftechnik zu verändern mag vielleicht auf den ersten Blick nicht wirklich schwierig sein, doch das ist ein Irrglaube, der fatale Auswirkungen mit sich bringen kann. Zunächst sollte man sich die Frage stellen, warum man eigentlich seine Lauftechnik ändern sollte. Nur weil es gerade dem Zeitgeist entspricht alles perfekt zu machen, ist es vielleicht nicht wirklich notwendig am aktuellen Laufstil etwas zu verändern, auch wenn es einem Lauftrainer und sogenannte Lauftechnik-Spezialisten einreden wollen. Denn eines ist auch richtig: „never change a running system“.
Wann kann man in Betracht ziehen die Lauftechnik verändern zu wollen?
Im Prinzip macht es nur in zwei Fällen wirklich Sinn die Lauftechnik zu verändern:
- Wenn man seine physischen Grenzen mit der aktuellen Lauftechnik ausgereitzt hat und noch besser / schneller werden will. Mit der physikalisch richtigen Technik ist es in der Tat möglich, noch besser zu werden.
- Wenn man bereits mit seiner naturgegebenen Lauftechnik körperliche Probleme hat. Dahingehend kann eine professionell betreute Umstellung der Lauftechnik in gesundheitsorientierter Hinsicht maßgeblich helfen.
Wenn man allerdings mit seinem aktuellen Laufstil keine körperlichen Probleme hat und zudem mit der Laufleistung einigermaßen zufrieden ist, dann sollte man sich durchaus die Frage stellen, ob es das Wert ist die Lauftechnik zu verändern. Warum das gefährlich sein kann, liegt eigentlich auf der Hand.
Gefahren beim Verändern der Lauftechnik
Selbst sogenannten Lauftrainern passieren hier gravierende Fehler, wenn sie ihre Athlet:innen nicht richtig (meistens scheitert es an der Konsequenz) bei der Lauftechnik betreuen. In der Theorie ist das Erlernen der richtigen Lauftechnik im Prinzip keine Hexerei, aber in der Praxis sieht das ganz anders aus. Denn jeder Mensch hat andere Voraussetzungen und Schwerpunkte, die für ihn wichtig sind.
Die Grundregel Nummer 1 lautet auf jeden Fall: nicht übertreiben! Das Umstellen der Lauftechnik ist ein Langzeitprojekt, welches sich über Monate (oder sogar Jahre) hinweg ziehen kann. Der Grund dafür ist, dass sich unser Körper auch nur sehr langsam auf die neuen Belastungen einstellen kann. Die Laufbewegung ansich ist ein sehr komplexer Vorgang, der sehr tief in uns verankert und automatisiert ist. Unser gesamter Bewegungsapparat (von Kopf bis Fuß) ist bereits unser ganzes Leben lang auf unseren natürlichen Laufstil eingestellt. So etwas kann, darf und soll man auf keinen Fall von heute auf morgen ändern. Schmerzen, schlaflose Nächte, zahlreiche MRT- und Physiotermine können die Folge sein.
Gängige Begleiterscheinungen bei der Umstellung der Lauftechnik
Gängige Begleiterscheinungen sind körperliche Beschwerden (zB Schmerzen in der Ferse, Knie, Gesäß, Hüfte und unterer Rücken), die keine Verletzung ansich bedeuten. Es handelt sich einfach um Überlastungen in Bereichen, wo unsere momentane Laufökonomie unseren Körper überfordert, weil er es nicht gewohnt ist, hier den Laufbelastungen der neuen Lauftechnik zu entsprechen. Spätestens dann sollte es uns klar werden, welche Auswirkungen die Veränderung der Lauftechnik haben kann.
Am Beispiel von Andrea Mayr und ihrem berühmten x-beinigen Laufstil ist zu erkennen, dass selbst mit einem Laufstil, der in optischer Hinsicht in keinster Weise dem Lehrbuch zu entsprechen scheint, die größten Laufsporterfolge erzielt werden können, und das ohne gesundheitlicher Beschwerden. An dieser Stelle ist noch hinzuzufügen, dass am Laufstil von Andrea Mayr in der Tat viel mehr richtig ist, als landläufig angenommen. Das ist ein sehr gutes Beispiel um sich klar zu machen, wie individuell und komplex das Thema Lauftechnik wirklich ist.
Wie sieht den eigentlich die richtige Lauftechnik aus?
Um das Thema abzurunden, hier ein paar Eckpunkte einer „guten“ Lauftechnik. Wobei man auch sagen muss, dass es für alle Bereiche des Laufsports nicht eine einheitliche richtige Lauftechnik gibt. Beispielsweise ist die Lauftechnik beim Sprinten über den Vorfuß beim Marathonlaufen nicht praktikabel. Beim sicheren Bergablaufen ist eine andere Technik erforderlich als beim Bergauflaufen.
Die goldene Mitte ist die Mittelfuß-Lauftechnik, welche als die ökonomischte / beste Lauftechnik kommuniziert wird. Speziell in unserer Gesellschaft handelt es sich beim Verändern der Lauftechnik grundlegend um eine Umstellung vom Fersenfuß-Laufstil in Richtung Mittelfuß-Lauftechnik. Der Fersenfuß-Laufstil ist bei uns weit verbreitet und das Ineffizienteste dieser Thematik.
Probleme der Fersenfuß-Lauftechnik
Wenn man beim Laufen zuerst mit der Ferse am Boden auftrifft, dann liegt es auch daran, dass der der Körperschwerpunkt meistens / in der Regel zu weit hinten angesiedelt ist. Man läuft hier zu aufrecht und gerät in die Situation, mit dem vorderen Bein im Kniegelenk zu gestreckt an der Ferse zu weit vorne am Boden aufzuprallen.
Ein Problem dabei könnten die hohen Aufprallkräfte sein. Zusätzlich ist damit auch eine lange Bodenkontaktzeit (über 280 Millisekunden und mehr) verbunden, da der Fuß den langen Weg von der Ferse bis zum Vorfuß nach vorne am Boden abrollen muss. Dieser Weg kostet viel Energie, welche sich Profisportler nicht leisten können.
Bei Hobbysportler:innen relativiert sich diese Thematik, da es neben der Lauftechnik auch andere Bereiche gibt, an denen man sich verbessern kann. Aber dennoch macht es für Hobbysportler:innen Sinn, wenn die Bedingungen für eine Änderung der Lauftechnik passen und – wie einleitend thematisiert – wirklich sinnvoll sind.
Die Mittelfuß-Lauftechnik
Die goldene Mitte der Lauftechnik ist im Prinzip das banale waagrechte Aufkommen der Fuß-(Schuh-)Sohle am Boden. Aber so banal ist das gar nicht, denn in Wirklichkeit steckt ein komplexer Drahtseilakt und Feingefühl hinter dieser Lauftechnik, speziell wenn man diese Lauftechnik erst erlernen muss und noch nicht gewohnt ist.
In der Regel hat man bei der Mittelfuß-Lauftechnik seinen Körperschwerpunkt ein ganz klein wenig nach vorne geneigt, ohne dabei in der Hüfte zu kippen. Dies ist für den Laien meist kaum erkennbar. Die ganze Statur sieht beim Laufen irgendwie nicht so steif aus und wirkt einfach dynamischer / graziler.
Merkmale der Mittelfuß-Lauftechnik
Ein zentrales Merkmal dieser Technik ist die Positionierung der Beine und Füße. Die Beine sind während des gesamten Bewegungsablaufes nie ganz gestreckt. Die Füße treffen flach ziemlich genau (ein ganz kleines Stück davor) unter dem zentralen Körperschwerpunkt am Boden auf und verlassen den Boden wieder so rasch wie möglich über den Fußballen (kein Abrollen). Die Bodenkontaktzeit verringert sich alleine schon dadruch, im Gegensatz zum Fersenfuß-Laufstil, um 30 – 50 Millisekunden pro Schritt.
Wenn man sich den Bewegungsablauf eines Beines für einen Schritt in Zeitlupe ansieht, erinnert das ein wenig an den sogenannten „runden Tritt“ beim Radfahren. Ganz so ist es nicht zu vergleichen, aber dieser Gedanke hilft beim Visualisieren der Beinbewegung.
Die Lockerheit der Mittelfuß-Lauftechnik
Die Lockerheit liegt im Prinzip darin, dass man technisch gesehen in der Zugphase des Beines (wenn das Bein nach vorne kommt) eine kurze Erholungsphase haben kann. Durch die Laufdynamik kommt das jeweilige Bein fast wie von alleine nach vorne, bevor der Fuß flach am Boden „abgestellt“ wird. Wenn man das richtig beherrscht, dann entlastet das nicht nur den m.iliopsoas, sondern trägt maßgeblich zur Ökonomisierung des Laufstils bei.
Ein locker-flockiges Lauferlebnis kann das Ergebnis sein, wenn man die eigene Lauftechnik mit Feingefühl und im allseits erwünschten Flow erlebt. Wobei dieses Gefühl kann man sehr wohl auch mit dem Fersenlauf haben.
Die Vorfuß-Lauftechnik
Der Vollständigkeit halber wird hier noch der Vorfußlauf angeführt. Der reine Vorfußlauf kommt im Prinzip nur beim Sprint gänzlich zu Anwendung. Hier ist der Druck / die Spannung auf die Plantarfaszie, Ferse, Achillessehne, Wade, etc.. sehr hoch, was bei Langstrecken mit dieser Lauftechnik mit ziemlicher Sicherheit zu Beschwerden führen kann. Der Körperschwerpunkt, sowie der Kniehub sind weiter noch vorne gerichtet. Der gesamte Bewegungsablauf ist viel explosiver und Kräfteraubender, im Prinzip aus der Sicht von langer Ausdauerleistung völlig ineffizient.
Das Klingt jetzt so negativ, soll aber auch ein wenig davor abschrecken, diesen Laufstil sich im Hobbybereich aneignen zu wollen. Es gibt in der Tat „Laufexpert:innen“ die mit Phrasen „Laufen wie eine Gazelle“ damit werben.