Am vorletzten Tag gab es das dritte Top Ten Ergebnis für das österreichische Bahnteam bei den Europameisterschaften in Apeldoorn. Im Olympischen Mehrkampf, dem Omnium, landete der vor zwei Monaten 19 Jahre alt gewordene Raphael Kokas auf dem neunten Rang.
„Das ist mein bestes Ergebnis in der Elite und damit bin ich sehr zufrieden“, grinste der junge Wiener, der vor einem halben Jahr an der Seite von Maximilian Schmidbauer in der U23 die Goldmedaille im Madison gewann. Zum zweiten Mal in seiner Karriere stand er in der Elite in dem Vierkampf, der aus Scratch, Temporennen, Elimination und einem abschließenden Punkterennen besteht, am Start, erstmals bei einer Großveranstaltung.
„Es ist etwas ungewohnt, weil normal muss ich mich nur auf ein Rennen am Tag konzentrieren. Hier viermal in Folge abzuliefern ist schon noch eine Hürde, die ich heute ganz gut gemeistert hat“, zog er eine zufriedene Bilanz nach seinem langen Einsatztag. Vor einem Jahr in der Schweiz gab er sein EM-Debüt mit einem elften Rang im Ausscheidungsrennen, wurde dann noch mit Felix Ritzinger Zehnter im Madison.
Gute Erfolge für Kokas in Apeldoorn
In Apeldoorn konnte er sich um einen weiteren Platz verbessern. Kokas eröffnete den Mehrkampf gut mit einem zehnten Rang im Scratch, danach folgte ein vierter Platz im Temporennen: „Das lief super, war die beste Leistung des Tages.“ Einen kleinen Dämpfer erlebte der 19-Jährige in der Elimination, wo er früh an 15. Position aus dem Rennen schied. Doch im abschließenden Punkterennen präsentierte sich einer der jüngsten Starter im gesamten Feld wieder sehr stark. Als nur einem von vier Fahrern gelang ihm eine Plusrunde und er sammelte auch bei den Zwischensprints wertvolle Zähler. So fehlten ihm am Ende 22 Punkte auf die Bronzemedaille.
„Der Respekt gegenüber den Gegnern ist schon riesig, wenn man bedenkt, dass die alle auf der Straße bei einem WorldTour-Team einen Vertrag haben. Im Rennen spürt man das auch ein wenig, aber ich steck dann trotzdem nicht zurück“, berichtete Kokas. Den Sieg sicherte sich Ethan Hayter vor dem Dänen Niklas Larsen und dem Belgier Fabio van den Bossche. Die Tirolerin Leila Gschwentner beendete das Punkterennen der Frauen vorzeitig um sich für die am Sonntag anstehende Einzelverfolgung zu schonen. Den Sieg holte sich Belgiens Superstar Lotte Kopecky, die gleich nach ihrem Erfolg im Punkterennen auch im Ausscheidungsrennen der Frauen erfolgreich war und sich innerhalb einer Stunde zwei EM-Titel sicherte mit einer Pause von weniger als fünf Minuten. Neben Gschwentner ist am Schlusstag auch noch Felix Ritzinger im Punkterennen im Einsatz.