Chiropraktik: chiropraktische Behandlungen und deren Wirkung

Den Bewegungsapparat behandeln: Chiropraktische Behandlungen zielen darauf ab, Funktionsstörungen der Wirbelsäule, des Beckens, der Gelenke, der Sehnen und der Muskeln zu minimieren.

Dabei setzt der Chiropraktiker auf seine Hände als Werkzeug und betrachtet den menschlichen Körper als ein zusammenhängendes Geflecht aus Elementen, die sich gegenseitig begünstigen. In der Folge bildet die Chiropraktik eine Schnittstelle zwischen der Inneren Medizin, der Orthopädie, der Neurologie und der Rheumatologie.

Auf Basis seines Fachwissens diagnostiziert der Chiropraktiker fehlerhafte Bewegungsabläufe und Fehlhaltungen und setzt gezielte Griffe ein, um die daraus resultierenden Probleme zu beheben. Doch auf welchen Grundlagen basiert die Chiropraktik und welche chiropraktischen Behandlungen sind zu unterscheiden?

chiropraktische behandlungen

Die Grundlagen der Chiropraktik

Die chiropraktische Behandlungen in Oberösterreich, die auf den Magnetopathen Daniel David Palmer zurückgehen, werden von ausgebildeten Chiropraktikern durchgeführt. In Österreich handelt es sich dabei um keine geschützte Berufsbezeichnung. Die Chiropraktik wird in Österreich von Physiotherapeuten und Ärzten ausgeführt. Sie erlernen während ihrer Ausbildungen und Weiterbildungen, Blockaden zu lösen, die die Kommunikation zwischen dem Gehirn und dem Körper behindern. Sie befreien auch eingeengte Wirbel, die als subluxierte Wirbel bezeichnet werden.

Was sind chiropraktische Behandlungen?

Die Funktionalität des Bewegungsapparates kann durch viele Faktoren eingeschränkt werden. Dazu zählen unter anderem Störungen des Gelenkspiels wie Wirbelfehlstellungen, Fehlbelastungen und Entzündungen, die chronischer Natur sind. Chiropraktiker können Techniken anwenden, um die Beweglichkeit zu verbessern.

Folgende chiropraktische Techniken stehen zur Verfügung:

  • Traktion
  • Manipulation (Adjustierung)
  • Mobilisation
  • Behandlung der Weichteile
  • Reflextechniken

Die Traktion umfasst Behandlungen, bei denen der Therapeut Gelenkpartner auseinanderzieht. Das Ziel: eine Druckminderung schaffen, um zu entlasten und Schmerzen merklich zu reduzieren.

Bei der Adjustierung manipuliert der Chiropraktiker das Gelenk des Patienten, indem er dieses einrenkt. Dabei überschreitet das Gelenk kurzfristig seine physiologische Beweglichkeit und begibt sich dann zurück in die korrekte Position. Häufig ist ein Knacken wahrzunehmen.

Im Rahmen der Mobilisation erhöht der Chiropraktiker die Gelenkbeweglichkeit. Er stellt das normale Gelenkspiel wieder her. Dafür bewegt er die Gelenkelemente gegeneinander. Die Mobilisation kann auch als Vorbehandlung eingesetzt werden, bevor der Therapeut eine Manipulation durchführt. So werden die Gelenke zunächst mobilisiert und bestmöglich auf die anschließende Behandlung vorbereitet.

Weichteil- und Reflextechniken sind von Bedeutung, nachdem das Gelenk im Zuge der Traktion, Mobilisierung oder Manipulation bearbeitet wurde. Sie verstärken den Effekt durch Dehnung und daran anschließende Entspannungsphasen. Beide Methoden können die Muskulatur verlängern. Schmerzen nehmen ab und die Spannung der Muskulatur wird minimiert.

Eingesetzt werden chiropraktische Behandlungen zum Beispiel bei Rückenschmerzen, Hüftschmerzen, Knieschmerzen, Schulterschmerzen und einem Schiefhals. Aber auch Schwindel, Migräne und Schleudertraumata können behandelt werden, indem der Therapeut die Blockaden der Wirbelsäule löst.

Menschen mit Metastasen oder Betroffene von Osteoporose sollten keine chiropraktischen Maßnahmen durch einen Physiotherapeuten oder Arzt durchführen lassen. Hier besteht nämlich ein hohes Risiko, dass Knochen brechen.

Ein Hinweis: Wer seinen gesundheitlichen Zustand und seine Tauglichkeit für bestimmte Sportarten untersuchen lassen möchte, kann eine sportmedizinische Untersuchung beim Arzt durchführen lassen.

Osteopathie und Chiropraktik: Gibt es Unterschiede?

In der Osteopathie werden die Selbstheilungskräfte des Körpers aktiviert. Zu diesem Zweck werden Maßnahmen ergriffen, um die Versorgung der Strukturen zu verbessern und die Beweglichkeit zu erhöhen. Der Osteopath bezieht dabei sowohl den Körper als auch den Geist und die Seele des Patienten ein. Im Gegensatz zu symptomorientierten Konzepten handelt der Osteopath somit ganzheitlich und begibt sich auf Ursachenforschung.

Die Chiropraktik verfolgt dagegen keinen ganzheitlichen Ansatz. Der Grund: Die Osteopathie zielt auf eine langfristige Wirkung ab, während die Chiropraktik Methoden zur kurzfristigen Linderung von Schmerzen und zur Verbesserung der Beweglichkeit einsetzt.

Das Fazit – So wirken chiropraktische Behandlungen

In Österreich dürfen Physiotherapeuten und Ärzte als Chiropraktiker praktizieren. Sie führen verschiedene chiropraktische Behandlungen durch, um Schmerzen kurzfristig zu lindern und die Mobilität zu steigern. Wesentliche Behandlungen sind die Traktion, Manipulation, Mobilisation, die Weichteilbehandlung und verschiedene Reflextechniken. Auf diese Weise behandeln Chiropraktiker zum Beispiel Rückenschmerzen oder einen Hexenschuss. Zudem können Beschwerden wie Migräne auf Blockaden der Gelenke und weiterer Körperelemente zurückgeführt werden. Auch diese kann ein Chiropraktiker behandeln. Im Gegensatz zur Osteopathie konzentriert sich die Chiropraktik auf die Symptomlinderung.