Der talentierte 17-jährige Oliver Lukic hat es im österreichischen Fußball schon sehr weit gebracht. Aber es ist noch ein weiter Weg bis an die Spitze. So sieht es sein ehemaliger Mentor, Trainer und Fußballtechnik-Experte, Ante Gale (Soccerschool Wien), und gerade auch deswegen wird ein Verbandswechsel vom ÖFB nach Kroatien zum aktuellen Zeitpunkt kritisch gesehen, nicht zuletzt auch deswegen, weil es für Oliver Lukic selbst ein hohes Risiko bedeuten kann, seine künftige Karriere aufs Spiel zu setzen. Ein Zurück zum ÖFB sei damit jedenfalls ausgeschlossen, wird in Fachkreisen diskutiert. Die Kritik von Ante Gale am Verbandswechsel lässt natürlich auch hierzulande die Wogen hoch gehen, wenngleich der Wechsel von Lukic in Kroatien selbst für Begeisterung sorgt.
Oliver Lukic - im österreichischen Nachwuchs einen Marktwert von € 300.000 erreicht
Im zentralen Mittelfeld fühlt er sich zu Hause. Bekannt für seine überragende Ballkontrolle und seine technischen Fähigkeiten ist Oliver Lukic eine Tor-Maschine (Stand Februar 2024: 73 Tore, 129 Siege, 83 Unentschieden, 40 Niederlagen), nicht zuletzt auch wegen seiner fußballerischen Ausbildung, die er in Wien genossen hat. So war es nur eine Frage der Zeit, bis auch Red Bull Salzburg auf ihn aufmerksam geworden ist und im Jahr 2023 auf der Liste der größten Talente der Welt gelandet ist. Kein Wunder, dass der Nationenwechsel für Aufsehen und Bedauern in Österreich sorgt und sich auch Unmut in den österreichischen Reihen darüber breit macht.
Unverständnis über den Nationenwechsel von Oliver Lukic
Beispielsweise wird in den Kommentaren auf laola1.at kritisiert, dass sich ursprünglich ausländische junge Fußball-Talente in Österreich ausbilden lassen und daraus profitieren, um ihren daraus resultierenden Erfolg künftig erst wieder im Ausland einfahren zu können. Eine bittere Pille für Österreich.
Österreich: Fußball-Nation in der Rolle des Sprungbretts für den internationalen Fußball
Oliver Lukic wird als eine der aktuell größten Nachwuchshoffnungen in Österreich gehandelt. Im Jahr 2023 wechselte er vom FK Austria Wien in die Red Bull Fußball Akademie nach Salzburg. Seit 1.Juli 2023 spielt der gebürtige Wiener mit kroatisch-österreichischer Doppel-Staatsbürgerschaft beim FC Liefering in der 2. Liga (Vertrag bis 30. Juni 2026). Nur wenig später unterschrieb Oliver Lukic seinen ersten Profivertrag bei Red Bull Salzburg UEFA U19. Bundestrainer Ralf Rangnick nominierte Lukic zudem für den Perspektivlehrgang – ein Zeichen dafür, dass seine Leistungen nicht unbeachtet geblieben sind und in Österreich honoriert werden. Oliver Lukic verpasste allerdings die Sichtung für den Perspektivlehrgang. Im Winter 2023 / 2024 kursierten Gerüchte, dass internationale Fußballvereine, wie Juventus und Borussia Dortmund, an Oliver Lukic interessiert seien.
Hiobs-Botschaft für ÖFB
Es ist nicht ungewöhnlich, wenn aufstrebende Nachwuchstalente im Fußball internationales Interesse wecken. Doch mit einem so frühzeitigen Nationenwechsel bei Oliver Lukic von Österreich nach Kroatien hat vor Kurzem noch keiner wirklich gerechnet, zumindest nicht in Österreich. Und dies ist nunmal kein Einzelfall, wie zum Beispiel auch der Nationenwechsel von Leon Lalic im Jahr 2023 beweist.
Traurig aber wahr?
Insofern könnte man schon fast der Ansicht sein, dass Österreich im internationalen Gefüge lediglich das Zeug zum Sprungbrett für wesentlich bedeutendere Verbände und Mannschaften hat.