Bernd Wiesberger ist seit Jahren der beste Golfspieler Österreichs. Nun steht mit der PGA Championship in den USA das letzte Major-Turnier des Jahres an. Wie steht es um die Chancen auf eine gute Platzierung und wer gewinnt das Turnier?
Teils steiniger Karriereweg für den Wiener Golfprofi
Der gebürtige Wiener Bernd Wiesberger wurde bereits im Jahr 2006, vor 11 Jahren, zum Profigolfer. Als damals 20-Jähriger hatte er gerade erst eine erfolgreiche Amateurkarriere hinter sich gebracht, die ihn zudem zu vielen nationalen Titeln führte. Trotz allem wurde er zunächst nicht zu einem alles überragenden Profi. Während er sich zum ersten Mal 2009 für die European Tour qualifizieren konnte, ging es gleich im Anschluss wieder zurück zur Challenge Tour, da er sich auf der größeren Bühne nicht etablieren konnte. Im Hinblick auf seine Karriere handelte es sich um einen sinnvollen Schritt, denn so konnte er weitere benötigte Erfahrung gegen ähnlich starke Spieler sammeln. Die ersten beiden Turniersiege sind ebenso ein Zeichen davon. 2011 ging es dann nach Platz 5 in der Endabrechnung zurück auf die European Tour, diesmal mit deutlich größerem Erfolg. Der gewachsene Wiener produzierte vier Top 10-Platzierungen, die ihn souverän auf der Tour hielten und seine erlangten Qualitäten bestätigte.
Endlich folgte im April 2012, dem dritten Jahr auf der European Tour, dann auch der erste Turniersieg. Wiesberger konnte die Ballantine’s Championship in Südkorea in beeindruckender Art und Weise gewinnen, als er sämtliche Konkurrenz fünf Schläge hinter sich ließ. Dabei stellte er gleich zweimal einen neuen Platzrekord auf. Durch den Erfolg auf der Asian Tour erlangte Bernd Wiesberger erstmals eine Top 100-Position in der Weltrangliste. Durch einen weiteren Sieg arbeitete er sich bis Saisonende auf Platz 64 vor und konnte in den darauffolgenden Jahren den Trend bestätigen. Als bester Golfer Österreichs war der Sieg bei der Open de France 2015 der größte Erfolg in Wiesbergers Karriere. Aktuell findet sich der Athlet in der Golf-Weltrangliste auf Platz 33 wieder und gehört damit ohne jeden Zweifel zur Spitze.
Außenseiterrolle bei PGA Championship
Trotz allem bleibt für Bernd Wiesberger bei der PGA Championship, die am 10. August startet, natürlich nicht die allergrößte Favoritenrolle, dafür spielten andere zuletzt zu stark auf. Daraus resultiert entsprechend dann die Quote von 151.00 (Stand 6. August) auf einen Turniersieg Wiesbergers bei Mr Green. Rory McIlroy, Jordan Spieth oder auch Dustin Johnson sind die üblichen Verdächtigen an der Spitze des Feldes vor einem jeden Majorturnier.
Die Form des Wieners selbst ist in dieser Saison völlig akzeptabel. In sämtlichen acht Events, die er bestritt, schaffte er auch den Cut. Dies können selbst einige der Top-Spieler nicht von sich behaupten, wenn man sich an das Favoritensterben bei den US Open erinnert. Wiesberger hingegen spielte schon dort solide seinen Stil herunter und belegte am Ende einen starken 16. Rang, der auf Platz 12 bei der Players Championship folgte. Selbst wenn bei der Open Championship am Ende „dank“ schwächerer Runden nach einem starken 69-er Auftakt nur der 74. Platz heraussprang, kann Bernd Wiesberger doch zuversichtlich nach Quail Hollow reisen, wo er mit ein wenig Glück wieder in die Top 20 einziehen kann.